Das erste Rennen fand in Düsternbrook hinter dem Landtag an der Kiellinie statt. Eine hervorragende Strecke in exklusivster Lage. In diesem Rennen integriert waren die Landesmeisterschaften Kriterium Schleswig-Holstein.
Hier war ich im Rennen der Eliteamateure und KT-Fahrer am Start. Da es alle fünf Runden eine Sprintwertung gab und zusätzlich noch Prämien ausgelobt wurden, war mir als mittelmäßiger Sprinter von vornherein klar, dass ich etwas wagen müsste, um hierbei eine Chance zu haben. Die Strecke war nach dem Unwetter kurz zuvor nass und eine anfänglich vorsichtige Fahrweise des Feldes war abzusehen. Also habe ich direkt nach der ersten Kurve attackiert und bin weggefahren. Kurz darauf stieß Lennart Sievers, Triathlet vom KRV, zu mir auf und übernahm sofort die Führung. Bis zur ersten Wertung fuhr er komplett von vorne. So konnte ich mir die ersten fünf Punkte ohne Widerstand einfahren. Im weiteren Verlauf des Rennens konnten wir das Feld durchgängig auf Distanz halten und hatten einen eingespielten Führungsrhythmus etabliert. Bis auf eine Wertung konnte ich jede gewinnen und im Zielsprint konnte ich Lennart ebenfalls distanzieren.
Somit hatte ich am Ende das Rennen in einer unfassbaren Dominanz mit 38 von 40 möglichen Punkten samt Prämien gewonnen und darf mich nun Landesmeister nennen.
Das zweite Rennen fand auf dem Gelände des CITTI-PARKs statt. Es ging entlang der Veloroute, weiter durchs Parkhaus und dann über den Parkplatz wieder zurück. Ein atemberaubender, actionreicher Kurs. Es war technisch anspruchsvoller als am Vortag und es waren ständige harte Antritte nötig, um vorne dabei zu bleiben. Auch hier hatte ich mich geschickt angestellt und konnte in der harten finalen Phase das Hinterrad von Benjamin Bräuer erreichen, mit dem ich die letzten sechs Runden zu zweit einen Abstand auf das übriggebliebene Feld erfahren konnte. Leider war noch ein Fahrer vor uns und meine Beine konnten am Ende nicht mehr zu voller Sprintkraft überredet werden. Somit fuhr ich hier auf Platz 3.
Ein unglaubliches Wochenende mit zwei wirklich hervorragenden Radrennen. Ein großes Lob an den Kieler RV und die Hoffnung, nächstes Jahr wiederkommen zu dürfen.
