Rennen Silkeborg Herre Master A-Premiere
Verfasst: 4. Jun 2022, 19:26
Für alle, die es gern kurz haben : Platz 17 von 30 Startern. Am Anstieg nach fast 2min mit fast 500 Watt geplatzt, dann den Rest des Rennens gekämpft und noch ein paar Fahrer eingesammelt.
Nun die lange Version:
Um am Renntag nicht zu früh aufstehen zu müssen, habe ich ein Zimmer auf einem Campingplatz in der Nähe der Rennstrecke gebucht. Frank und Sandra haben dort ebenfalls einen Stellplatz für eine Nacht gemietet. Ich war schon gegen 16.00 Uhr vor Ort. Zimmer bezogen und dann ab zur ca. 8 Autominuten entfernten Rennstrecke. Als ich zwei Runden gefahren war, traf ich Lars Geisler, der auch die Strecke besichtigen wollte. Ich hatte ihn ein paar Tage zuvor angeschrieben, um eine Rennkooperation anzubieten. Seine Antwort war eher ausweichend. Dann nicht, dachte ich. Kooperationen scheinen im Master-Rennradsport, obwohl sie ja evolutionär zum Erfolg führen, nicht so beliebt. So konzentrierte ich mich auf mein Rennen. Welches Ziel sollte ich mir setzen. Nicht Letzter zu werden, ist vielleicht zu demütig. Am Abend kamen Frank und Sandra auf den Platz. Ich war schon geduscht, hatte gegessen und traf sie dann zufällig an der Rezeption, wo ich mir den WLAN-Code holen wollte. Wir redeten noch viel über das Rennradfahren. Eine Neverendingstory und ich zeigte ihnen noch mein Zimmer und dann verabschiedeten wir uns voneinander. Ich fühlte mich ausgeruht nach zwei Tagen lockerem Training und war gespannt, ob der "Superkompenstationeffekt" am nächsten Tag wirksam sein würde. Vor dem Schlafengehen noch einen Zeitplan für den nächsten Morgen aufgestellt, die Getränke vorbereitet und dann noch einen Artikel über das Pfingsfest in der Zeitung gelesen, in dem es um Mut ging, der mir am nächsten Tag vor dem Start attestiert werden sollte. Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Ganz entspannt spulte ich mein Vorwettkampfritual ab. Dann sehr frühzeitig zur Rennstrecke gefahren, weil meine Meldung noch nicht aktiv war. Die Dänen lösten das Problem mit ihrer sprichwörtlichen Entspanntheit und nun konnte ich mich wieder ganz entspannt auf den Start vorbereiten. Wamfahren mit Frank, schnacken und dann gings zum Start.
Dieses Rennen sollte mir meine DM-Tauglichkeit aufzeigen, weshalb ich mich zu den Stärksten Masters gesellte. Bin ich in der Lage so eine Distanz, zu dieser Uhrzeit zumindestens nicht völlig abgeschlagen zu bewältigen, waren die Fragen, die es zu beantworten gab.Mit dabei die Von-Hacht-Leute mit Lars Geisler, Christian Hamburg und Jorgos... Beim Einschecken sprach mich Christian H. an und bemerkte, dass ich ja ganz schön mutig sei, bei den Master Herre A mitzufahren. Klar, erwiderte ich. Wir sollten uns später noch mal treffen. Zunächst startete das Rennen verhalten. Ich fühlte mich zu weit hinten nicht gut aufgehoben, arbeitete mich nach vorn und fuhr dann an der Spitze mit nicht zu viel Aufwand, aber sicher vor den "Rangeleien" im hinteren Feld, dem Zihamonika-Effekt und ich konnte gut in die Anstiege reinfahren. Allerdings überpacte ich dann in der zweiten Runde in dem langen, harten Anstieg vor dem Ziel. Die Muskulatur machte komplett dicht. Gefühlt Stillstand. 2min knapp 500Watt mit einem durchschnittlichen Puls von 189 und einem Maximalpuls von 198 waren der Grund für diesen Stillstand. Das brachte mir zwar den zweiten Platz in diesem Segment in der AK 55-64 ein und ich patzierte mich auch vor den Bestzeiten von Gregor und Nils in diesem Segment, aber dafür zahlte ich auch einen Preis. Ich platzte ab am Ende der "guten" Gruppe. Andere hatten wohl auch Probleme, denn ich hatte hinter mir keinen mehr. Die Erholung funktionierte zügig, so dass ich wieder ein hohes Grundtempo anschlagen konnte, holte noch einen Fahrer ein. Wir fuhren eine Runde zusammen. Nach dem Zielanstieg verabschiedete er sich aus dem Rennen und ich war allein. Er meinte, ihn hätte der "Hill" abeschossen. So nahm ich also mein Einzelzeitfahren wieder auf und es überholte mich der Wagen, der die Spitzengruppe der Master Herre B ankündigte. Ca. 1 Runde fuhr ich vor dieser Gruppe, bis sie mich einholten. Ich reihte mich brav am Ende der Gruppe ein. Das Tempo war kein Problem. Dann sah ich ein paar 100 m vor mir zwei weitere A -Fahrer. Ich ließ mich hinter den B-Fahrer zurückfallen, konnte ihr Tempo aber mitgehen, obwohl ich kein Windschatten mehr hatte. Dann beschloss ich in einem weiteren Kraftakt die beiden A-Fahrer einzuholen. Das gelang. Wir fuhren den B-Fahrern davon. Als wir wieder beim Anstieg waren, fiel ein Fahrer aus. So fuhren wir zu zweit weiter. Meistens machte ich Tempo, konnte mich in der kurzen Zeit im Windschatten des anderen gut erholen, um dann das Tempo wieder hochzudrücken. Ich wollte möglichst viele Faher einsammeln. In der letzten Runde fuhren wir zusammen den Antieg hoch. Die Beine brannten unheimlich, aber ich wollte ihn nicht ziehen lassen. Oben angekommen, kehrte langsam wieder ein wenig Kraft in die Beine zurück. Dann sah ich vor der Rechtskurve, nach der es zum Ziel geht, zwei weitere Master A -Fahrer. Ich forcierte noch mal, sagte zu meinem Mitstreiter, die holen wir noch. Er schien davon nicht so begeistert. Ich gab Gas, erkannte, dass einer der Fahrer Christian Hamburg ist, der mich ja einen Mutigen nannte. Er fuhr irgendwie lustlos mit dem zweiten Fahrer auf das Ziel zu. Ich beschleunigte noch mal und überholte auch die beiden noch kurz vor dem Ziel: PLATZ 17. Mit diesem Ergebnis bin ich äußerst zufrieden. Es war ein geiles Rennen.
Nun die lange Version:
Um am Renntag nicht zu früh aufstehen zu müssen, habe ich ein Zimmer auf einem Campingplatz in der Nähe der Rennstrecke gebucht. Frank und Sandra haben dort ebenfalls einen Stellplatz für eine Nacht gemietet. Ich war schon gegen 16.00 Uhr vor Ort. Zimmer bezogen und dann ab zur ca. 8 Autominuten entfernten Rennstrecke. Als ich zwei Runden gefahren war, traf ich Lars Geisler, der auch die Strecke besichtigen wollte. Ich hatte ihn ein paar Tage zuvor angeschrieben, um eine Rennkooperation anzubieten. Seine Antwort war eher ausweichend. Dann nicht, dachte ich. Kooperationen scheinen im Master-Rennradsport, obwohl sie ja evolutionär zum Erfolg führen, nicht so beliebt. So konzentrierte ich mich auf mein Rennen. Welches Ziel sollte ich mir setzen. Nicht Letzter zu werden, ist vielleicht zu demütig. Am Abend kamen Frank und Sandra auf den Platz. Ich war schon geduscht, hatte gegessen und traf sie dann zufällig an der Rezeption, wo ich mir den WLAN-Code holen wollte. Wir redeten noch viel über das Rennradfahren. Eine Neverendingstory und ich zeigte ihnen noch mein Zimmer und dann verabschiedeten wir uns voneinander. Ich fühlte mich ausgeruht nach zwei Tagen lockerem Training und war gespannt, ob der "Superkompenstationeffekt" am nächsten Tag wirksam sein würde. Vor dem Schlafengehen noch einen Zeitplan für den nächsten Morgen aufgestellt, die Getränke vorbereitet und dann noch einen Artikel über das Pfingsfest in der Zeitung gelesen, in dem es um Mut ging, der mir am nächsten Tag vor dem Start attestiert werden sollte. Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Ganz entspannt spulte ich mein Vorwettkampfritual ab. Dann sehr frühzeitig zur Rennstrecke gefahren, weil meine Meldung noch nicht aktiv war. Die Dänen lösten das Problem mit ihrer sprichwörtlichen Entspanntheit und nun konnte ich mich wieder ganz entspannt auf den Start vorbereiten. Wamfahren mit Frank, schnacken und dann gings zum Start.
Dieses Rennen sollte mir meine DM-Tauglichkeit aufzeigen, weshalb ich mich zu den Stärksten Masters gesellte. Bin ich in der Lage so eine Distanz, zu dieser Uhrzeit zumindestens nicht völlig abgeschlagen zu bewältigen, waren die Fragen, die es zu beantworten gab.Mit dabei die Von-Hacht-Leute mit Lars Geisler, Christian Hamburg und Jorgos... Beim Einschecken sprach mich Christian H. an und bemerkte, dass ich ja ganz schön mutig sei, bei den Master Herre A mitzufahren. Klar, erwiderte ich. Wir sollten uns später noch mal treffen. Zunächst startete das Rennen verhalten. Ich fühlte mich zu weit hinten nicht gut aufgehoben, arbeitete mich nach vorn und fuhr dann an der Spitze mit nicht zu viel Aufwand, aber sicher vor den "Rangeleien" im hinteren Feld, dem Zihamonika-Effekt und ich konnte gut in die Anstiege reinfahren. Allerdings überpacte ich dann in der zweiten Runde in dem langen, harten Anstieg vor dem Ziel. Die Muskulatur machte komplett dicht. Gefühlt Stillstand. 2min knapp 500Watt mit einem durchschnittlichen Puls von 189 und einem Maximalpuls von 198 waren der Grund für diesen Stillstand. Das brachte mir zwar den zweiten Platz in diesem Segment in der AK 55-64 ein und ich patzierte mich auch vor den Bestzeiten von Gregor und Nils in diesem Segment, aber dafür zahlte ich auch einen Preis. Ich platzte ab am Ende der "guten" Gruppe. Andere hatten wohl auch Probleme, denn ich hatte hinter mir keinen mehr. Die Erholung funktionierte zügig, so dass ich wieder ein hohes Grundtempo anschlagen konnte, holte noch einen Fahrer ein. Wir fuhren eine Runde zusammen. Nach dem Zielanstieg verabschiedete er sich aus dem Rennen und ich war allein. Er meinte, ihn hätte der "Hill" abeschossen. So nahm ich also mein Einzelzeitfahren wieder auf und es überholte mich der Wagen, der die Spitzengruppe der Master Herre B ankündigte. Ca. 1 Runde fuhr ich vor dieser Gruppe, bis sie mich einholten. Ich reihte mich brav am Ende der Gruppe ein. Das Tempo war kein Problem. Dann sah ich ein paar 100 m vor mir zwei weitere A -Fahrer. Ich ließ mich hinter den B-Fahrer zurückfallen, konnte ihr Tempo aber mitgehen, obwohl ich kein Windschatten mehr hatte. Dann beschloss ich in einem weiteren Kraftakt die beiden A-Fahrer einzuholen. Das gelang. Wir fuhren den B-Fahrern davon. Als wir wieder beim Anstieg waren, fiel ein Fahrer aus. So fuhren wir zu zweit weiter. Meistens machte ich Tempo, konnte mich in der kurzen Zeit im Windschatten des anderen gut erholen, um dann das Tempo wieder hochzudrücken. Ich wollte möglichst viele Faher einsammeln. In der letzten Runde fuhren wir zusammen den Antieg hoch. Die Beine brannten unheimlich, aber ich wollte ihn nicht ziehen lassen. Oben angekommen, kehrte langsam wieder ein wenig Kraft in die Beine zurück. Dann sah ich vor der Rechtskurve, nach der es zum Ziel geht, zwei weitere Master A -Fahrer. Ich forcierte noch mal, sagte zu meinem Mitstreiter, die holen wir noch. Er schien davon nicht so begeistert. Ich gab Gas, erkannte, dass einer der Fahrer Christian Hamburg ist, der mich ja einen Mutigen nannte. Er fuhr irgendwie lustlos mit dem zweiten Fahrer auf das Ziel zu. Ich beschleunigte noch mal und überholte auch die beiden noch kurz vor dem Ziel: PLATZ 17. Mit diesem Ergebnis bin ich äußerst zufrieden. Es war ein geiles Rennen.