In meinem Urlaub habe ich mir einiges vorgenommen. Ganze sieben Rennveranstaltungen in nur 12 Tagen.
Da meine Form aktuell besser denn je ist, wollte ich mir diesen Spaß nicht entgehen lassen und nach der langen Durststrecke mit nur vereinzelten Rennen endlich wieder voll durchtreten. Auch dem weit verbreiteten Irrglauben, man müsse sich vor einem Rennen besonders lange schonen, hoffe ich hiermit widerlegen zu können.
Nach den ersten drei Rennen hier nun ein Zwischenbericht.
1. Buchholz
Das erste Rennen meiner Liste war der "Große Preis von Buchholz". Das ist in der Elite ein hochdotiertes Rennen. Entsprechend waren etwa 130 Fahrer am Start. Es wurde richtig hart reingetreten, mit Abfahrt und Anstieg kein ganz einfacher Kurs. So fielen Runde für Runde immer mehr Fahrer aus dem Feld. Doch ich konnte mich vorne etablieren. Nach etwa der Hälfte des Rennens passierte in der Abfahrt mit über 60 Sachen dann das wovor sich jeder fürchtete. Vor meinen Augen fuhr ein Fahrer geradewegs in einen Fahrbahn-verengenden Poller. Er machte ein Salto, der dem von Cavendish vorm Poggio nicht nachstand. Kurz darauf lag ich auf der Straße. Das Feld hinter mir... Irgendwie blieb ich bei der Sache nahezu unversehrt und mein Rad hat nur ein paar Schrammen abbekommen. Aber bis ich alles gerichtet und wieder weiterfahren konnte war das Feld zu weit weg.
Nach etwa 10 Runden in kleiner Gruppe kam die Spitzengruppe um Carstensen, mit der ich locker bis zum Ende mitfahren bzw. hinterherfahren konnte. Vorm Finale wurden die Überrundeten dann rausgenommen und ich musste mich mit einem 63ten Platz abfinden.
2. Hamburger Hafenrennen
Ziemlich viel Regen, Wind und Kopfsteinpflaster bei einem ebenfalls hochdotierten und enstprechend mit dreistelliger Fahrerzahl besetzten Rennen im Hamburger Hafen. Was kann es schöneres geben? Das war bisher tatsächlich mein diesjähriges Highlight. So ein intensives und spannendes Rennen.
Gleich in der ersten Sprintwertung hing ich an Carstensens Hinterrad. Ich wurde Dritter. Leider gab es nur für die ersten beiden Prämien. Hier konnte ich gut mitmischen und war an einigen Aktionen beteiligt. Am Ende wurde ich im Massensprint 18ter. Das bedeutet in so einem Rennen, dass ich mir eine Prämie abholen durfte.
3. Bad Oldesloe
Sonnenschein statt des angekündigten Starkregens. Einen Tag nach Hamburg fühlten sich meine Beine zum Bäume ausreißen gut an. Daher konnte ich, trotz der Wettervorhersage für den bei Regen wirklich schrecklich gefährlichen Kurs, nicht kneifen.
Gleich beim Warmfahren wurde mir klar, dass ich in den Kurven Probleme bekommen würde, denn Nils ist da wesentlich schneller rumgekommen.
Und so kam es dann auch im Rennen. Nach den ersten Runden hing ich mit etwas Abstand hinter dem Feld, da ich in den Kurven immer wieder Zeit verlor. Es ärgerte mich, denn so musste ich im Ansteig immer noch mehr als die Spitze treten um nicht völlig distanziert zu werden. Einige Runden später wurde vorne nicht mehr wie bekloppt gehämmert, sodass ich mich wieder in die Spitze kämpfen konnte. So langsam bekam ich den Dreh raus und nach 15-20 Runden konnte ich erstmals ein Hinterrad in den Kurven halten. Daher genehmigte ich mir mich weiter vorne einzureihen, da ich nun nicht mehr ein all zu großes Hindernis darstellte. Plötzlich war ich in der Spitzengruppe mit Nils. Doch das hielt nicht sehr lange. Als dann die Gruppe des Tages mit Gregor ging, wollte ich gerade von vorne nachsetzen als Max meinen Weg schnitt und mich ausbremste. Kurze Zeit später versuchte ich mit einer starken Soloattacke nachzusetzen, doch meine Technik war und ist immernoch zu schlecht und so verlor ich in den Kurven zu viel Geschwindigkeit, was meine Verfolgung aussichtslos machte. Ich brauchte einen vor mir, der mir die Linie zeigte... In der Verfolgertruppe dann konnte ich mich entspannen. Immer wieder mal ne Attacke gesetzt, um die Beine der Mitfahrer zu beschweren und dann im Zielsprint die Gruppe gewonnen. Platz 6. Das bedeutet in so einem Rennen, dass ich Punkte aber keine Prämie abholen durfte.
Der Starkregen kam dann auf der Heimfahrt.
Es folgt am Mittwoch das Mannschaftszeitfahren in Schwesing. Ab Samstag geht es dann zu den drei Pfingstrennen nach Dänemark.
Bericht folgt...