Nordmeisterschaften Einzelzeitfahren Flugplatz Trollenhagen
Verfasst: 14. Aug 2021, 22:47
400km Anreise in Topform. Leistung abgerufen, einige Fahrer eingeholt, ein Podiumsplatz war sehr wahrscheinlich. Der Fahrradcomputer zeigte einen 42.5er Schnitt, klasse Wattwerte und einen Durchschnittspuls von 185. Bestleistung abgerufen. Dann die Ernüchterung: In der Ergebnisliste als Letzter mit 37,5 km/h gelistet. Fahrer, die ich eingeholt habe im Rennen, standen auf dem Treppchen
. Jan, ich und ein anderer Fahrer gingen zu den Zeitmessern. Der Organisator saß dort genervt, als wir ihm darlegten, dass Jan, dem ich 1.5min abgenommen hatte, auf dem Treppchen stand und ich nicht. Dann hat Sandra per Mail Protest eingelegt. Dies führte dann glücklicherweise zu einer Korrektur, so dass ich mich nun offiziell norddeutscher Vizemeister nennen lassen darf.
Die Feuerprobe für diesen Wettkampf mit einem neuen Zeitfahrrad, das ich erst seit einer Woche in meinem Besitz wähne, bestand ich im MZF in Schwesing mit dem Team Jubt, wo es mir gelang mit dem Team ins Ziel zu kommen. Mit meiner Stärke an den Steigungen konnte ich dem Team sogar helfen und fuhr nicht nur als "Backup" mit. Kritisch wurde es vielmehr für meine Teamkollegen, als ich an der letzten Steigung vor dem Ziel antrat um die von Matthias immer wieder in den Fahrtwind gerufenen 50 km/h zu fahren. Die Kollegen drohten aus meinem Windschatten zu fliegen. Oben angekommen kam die böse Überraschung. Es war noch eine Rund zu fahren. Mit Laktat überschwemmt rettete ich mich in den Windschatten der anderen, konnte mich erholen und sprintete dann in der nun wirklich letzten Rund noch mal die Steigung hoch. Danach würgte ich vor Anstrengung, war aber glücklich über die gelungene Premiere mit dem neuen Rad.
Mit diesem Erfolgsgefühl im Rücken ging es dann nach Neubrandenburg. Wind und Strecke vorher online gecheckt, festgelegt in welchem Leistungsbereich die Wattwerte liegen sollten. Ich wusste, ich kann 10min 340Watt treten und 30min ca.315Watt. Irgendwo dazwischen sollten also die 15km zu bestreiten sein. Es wurden dann 320 Watt. Klar war auch, dass ich nach der scharfen Spitzkehre meine Antrittsstärke ausspielen musste, um schnell auf Geschwindigkeit zu kommen. Das klappte gut, so dass auf der langen Geraden die 50 km/h deutlich überschritt und mich dabei "rollen" lassen konnte. Auf dem Gegenwindstück hielt ich mit ca.320-340 Watt dagegen. Motivierend war, dass ich mehrere Fahrer einholen konnte.
Und natürlich die unzähligen Zuschauer
. Nach der 5.Runde spürte ich, es war gut. Am Anfang der ersten Runde habe ich etwas Zeit verloren, weil ich am Ende der Geraden meinen Vorfahrer sah, wie er rechts abbog und dort etwas orientierungslos rumfuhr. Ich ahnte, er ist falsch gefahren und beschloss ihm nicht zu folgen und links abzubiegen. Das hat Sekunden, weil ich auch erst ein kurzen Schlenker nach rechts machte, und damit vielleicht den Sieg gekostet. Das ist weiteren Fahrern passiert. Verstehe nicht, warum dort keine Pylonen standen oder man einen Mann hinstellte, der die Richtung anzeigt. Orrgateam war nicht gut. Im Ziel angekommen, schnappte ich mir meine Kamera und machte Fotos von Matthias und Jan, die nach mir starteten. Jan mit einer halben Stunde nach uns. Was auch nicht verständlich war. Matthias siegte bekanntlich. Jan wurde offiziell SH-Dritter, wenn ich das richtig gesehen habe. Dann zurück ins Hotel, dass Rennrad vorbereitet für das am Sonntag auch in Neubrandenburg stattfindende Kriterium "Rund um das Bethaniencenter". Auch diese Art von Rennen ist für mich eine Premiere. 48 km mit vielen Zwischensprints. Eigentlich auch war für mich, aber nach der Vorbelastung heute, morgen 48 km mit Sprints. Das wird hart. Jan überredet, dass er auch mitfährt. Vielleicht können wir ja ein paar Prämien ersprinten oder gemeinsam feststellen, dass die Beine platt sind.
Insgesamt sehr zufrieden. Das umfangreiche, strukturierte Training (besonders das Intervalltraining), dass ich seit dem Winter betreibe, trägt größere Früchte, als ich es je erwartet hätte. Biologisch eindeutig um Jahre verjüngt. Denke, es ist noch etwas Luft nach oben. Das betrifft die Sitzpostion auf dem Zeitfahrrad und dem Rennrad als auch die Einteilung der Kräfte bzw. taktisches Verhalten in den Rennen.
Sehr geholfen haben mir die Tipps der anderen Athleticos. Tom hat da Einige Anregungen (Ernährung, EMS-Training etc.) beigetragen. Aber auch Frank hat mir immer sehr viele, ausführliche Antworten auf meine Fragen gegeben.

Die Feuerprobe für diesen Wettkampf mit einem neuen Zeitfahrrad, das ich erst seit einer Woche in meinem Besitz wähne, bestand ich im MZF in Schwesing mit dem Team Jubt, wo es mir gelang mit dem Team ins Ziel zu kommen. Mit meiner Stärke an den Steigungen konnte ich dem Team sogar helfen und fuhr nicht nur als "Backup" mit. Kritisch wurde es vielmehr für meine Teamkollegen, als ich an der letzten Steigung vor dem Ziel antrat um die von Matthias immer wieder in den Fahrtwind gerufenen 50 km/h zu fahren. Die Kollegen drohten aus meinem Windschatten zu fliegen. Oben angekommen kam die böse Überraschung. Es war noch eine Rund zu fahren. Mit Laktat überschwemmt rettete ich mich in den Windschatten der anderen, konnte mich erholen und sprintete dann in der nun wirklich letzten Rund noch mal die Steigung hoch. Danach würgte ich vor Anstrengung, war aber glücklich über die gelungene Premiere mit dem neuen Rad.
Mit diesem Erfolgsgefühl im Rücken ging es dann nach Neubrandenburg. Wind und Strecke vorher online gecheckt, festgelegt in welchem Leistungsbereich die Wattwerte liegen sollten. Ich wusste, ich kann 10min 340Watt treten und 30min ca.315Watt. Irgendwo dazwischen sollten also die 15km zu bestreiten sein. Es wurden dann 320 Watt. Klar war auch, dass ich nach der scharfen Spitzkehre meine Antrittsstärke ausspielen musste, um schnell auf Geschwindigkeit zu kommen. Das klappte gut, so dass auf der langen Geraden die 50 km/h deutlich überschritt und mich dabei "rollen" lassen konnte. Auf dem Gegenwindstück hielt ich mit ca.320-340 Watt dagegen. Motivierend war, dass ich mehrere Fahrer einholen konnte.
Und natürlich die unzähligen Zuschauer

Insgesamt sehr zufrieden. Das umfangreiche, strukturierte Training (besonders das Intervalltraining), dass ich seit dem Winter betreibe, trägt größere Früchte, als ich es je erwartet hätte. Biologisch eindeutig um Jahre verjüngt. Denke, es ist noch etwas Luft nach oben. Das betrifft die Sitzpostion auf dem Zeitfahrrad und dem Rennrad als auch die Einteilung der Kräfte bzw. taktisches Verhalten in den Rennen.
Sehr geholfen haben mir die Tipps der anderen Athleticos. Tom hat da Einige Anregungen (Ernährung, EMS-Training etc.) beigetragen. Aber auch Frank hat mir immer sehr viele, ausführliche Antworten auf meine Fragen gegeben.