Zuerst ging es am Freitagnachmittag nach Herning. Nach dem obligatorischen Virustest an der Grenze, folgte bei Einfahrt zum Messegelände auch noch eine Temperaturmessung bei jedem Fahrer. Auf dem Messegelände, das entfernt an unser Deula- Rennen erinnerte, sollte dann am Abend das Herning City Crit stattfinden.
Es gab nur zwei Rennen. Eins für Frauen und eines für Männer. Die Siegprämien waren astronomisch und die Felder entsprechend stark. In den Jahren zuvor starteten hier stets auch WT- Profis. Aufgrund der aktuellen Lage war dieses Jahr keiner dabei. Trotzdem empfing die Fahrer das dänische Volksfernsehen mit mehreren Kamerateams.
Ich zählte nichtmal eine handvoll grüner Nummern, was für die B- Klasse steht und Mindestvorraussetzung für die Teilnahme war. Den größten Teil machten demnach A- und U19 Fahrer. Und was für U19 Fahrer...
Der Kurs war 1,8km lang mit acht 90°- Kurven pro Runde. Ich stand am Start eigentlich ganz gut, doch als es nach der Einführungsrunde wieder zum Stehen kam, war ich plötzlich ziemlich weit hinten. Dann ging es los, unzwar so richtig. So ein durchgängig abrtiges Tempo habe ich noch nie zuvor erlebt. Aus jeder Kurve heraus einen Maximalsprint. (Anzahl siehe oben)
Nach zwei Runden riss vor mir die Lücke. Mein Tacho stand da bei 370W avg. (4xx NP - ballaballa
) Vor mir gingen aber weitere Lücken auf und so konnte ich nach einigem Gehämmere an eine Dreiergruppe rankommen. Die sind so dermaßen schnell gewesen, dass ich weitere drei Runden brauchte, bis ich mit durchfahren konnte. Das Feld vor uns schien nicht deutlich schneller zu sein. Immer wieder sammelten wir neue Fahrer ein. An einigen schossen wir einfach vorbei. So haben wir es, mit am Ende einem Dutzend Fahrern, über 20- der insgesamt 33 Runden durchgehalten, bis die Spitze uns überrundete und wir das Rennen somit beenden mussten. Im Kurvenfahren bin ich jetzt ziemlich gut.Am nächsten Tag nahm ich das Zeitfahren in Herning ins Visier. 27km flach und wenig Kurven. Schiere Kraft- und Aeroaustattungsdemonstration. Alle anderen B-Fahrer hatten eine Scheibe. Wahrscheinlich bin ich deshalb nur Neunter geworden. Meine Kraft habe ich mir gut eingeteilt, Leistung passte. Damit bin ich zufrieden.
Heute ging es dann zum Straßenrennen nach Vejen. Kurzerhand wurden die Felder B und C zusammengelegt und statt der 122-, waren es nur noch 101km. Tolles, welliges Streckenprofil mit keinen nennenswerten Anstiegen. Das große Feld zog ganz schön an der Temposchraube. Ich glaube mit 43,3km/h war es mein bisher schnellstes Straßenrennen über 100km. Ich versuchte stets klug zu fahren, konnte es mir leisten auf einige Attacken zu spekulieren. Leider ging keine Gruppe, bzw. die letzte Gruppe wurde auf dem Zielstrich geholt. Es kam zum ersten richtigen Massensprint. Obwohl ich kein Sprinter bin, konnte ich mich dort erstaunlich gut durchmogeln und wurde 15ter in der B-Klasse. C-Fahrer waren recht wenige vor mir.
Wieder mal eine Erwähnung wert: Es waren drei Frauen (rote C-Nummern) dabei, die mit der selben Zeit wie ich ins Ziel fuhren. Wahnsinn.
Ein super Wochenende!