Rennen Koldingen
Verfasst: 7. Sep 2020, 13:57
Geschichten entstehen dann, wenn etwas dazwischen kommt...
Letzten Sonntag hatte ich vergessen zu melden, und wusste, dass ich ordentlich Nachmeldegebühr zahlen musste, deswegen meldete ich erst spät am Samstag Abend, vor dem Rennen, weil mir zwei Wetter Portale gemeldet hatten: Koldingen KEIN Regen, das war die Bedingung für mich. Die letzten Rennen möchte ich unbedingt nochmal nutzen, gerade die Dänemark Rennen, mit den langen Kursen und vielen Bergen, wo anders als in Deutschland, nicht so viel die Sprint und Kurven Fähigkeiten gefragt sind, sondern mehr das pure treten.
Auch das Klima unter den Fahrern ist mir angenehmer, alles sehr respektvoll, natürlich ohne den Sportlichen Ehrgeiz außer Acht zu lassen. Meine Theorie ist, dass es durch diese kurzen, kurvigen Kursen, wo viel Mut und Aggressivität gefragt ist, diese Unfreundlichkeiten entstanden sind, ähnlich wie es bei den Bonobos und Schimpansen zu einer Wesensveränderung gekommen ist, nachdem der Kongo die Lebensräume geteilt hat, und verschiedene Lebensbedingungen, den friedfertigen Charakter der Bonobos und die Aggressivität der Schimpansen gefördert hat.
Nach gefühlt recht langer Anreise mit Bahn zu Simon und mit Simon nach Koldingen, sah der Himmel schon recht grau aus, und nicht, wie die über 30 Sonnenminuten, pro Stunde, die mir meine App ansagten.
Rennen ging also los (mit Simon in der B Klasse), meine Beine fühlten sich stark an. Plötzlich begann es sich entgegen der Prognose stark abzukühlen und es viel Starkregen! Alle wurden klitsch nass, und es hörte nicht auf, es wurde nicht mal weniger. Es hatte auch scheinbar niemand mit dem Regen gerechtnet, denn ich sah lauter Kurzarm Trikots aber keine Regenjacke.
Der Kurs war übrigens ziemlich Cool, wellig mit möglichen Windkantenpassagen, ohne ekelhafte Kurven und einem recht knackigen Schlussanstieg, der leicht abflacht, und so ziemlich am Höchsten Punkt im Ziel mündet. In Kombination mit dem Regen, also ein echtes Männerrennen.
Leider mag ich diese Kälte und Nässe ja nicht, ich bin ein Hitzefahrer. Es vergingen zwei Runden im Feld, und ich war steif, und zitterte am ganzen Körper. Ohne meine DI2 Schaltung, hätte ich zu kalte Hände zum Schalten gehabet. Nur am Berg, konnte ich mich etwas aufwärmen, weil er von Bäumen gut bedeckt war, die Watt hoch-, und die Geschwindigkeit runterging. Zur Sicherheit fuhr ich die meiste Zeit hinten, denn ich sah mich wegen meiner Körpersteifheit, als Gefahr dicht im Feld zu fahren.
Simon ist da ganz anders, für ihn hätte es noch mehr Regnen können, und noch kälter sein, erst dann bekommt er seinen Kreislauf in Schwung.
Nach 2 1/2 Runden und mittlerweile am ganzen Körper zitternd, hielt mich nur noch der Gedanke im Rennen, dass es bald aufhört, und der Fahrtwind einen bestimmt schnell abtrocknen würde. Und tatsächlich hörte es von oben auf, und es spritzte nur noch von untern hoch.
Leider kommt es dann immer wie es kommen muss, Defekt kommt selten alleine, und nachdem ich in Eutin nach einer Ewigkeit wieder einen Platten hatte, löste sich diesmal, wie ich später herausstellte, aus heiterem Himmel eine Schraube des des Umwerfers, und es machte nach jedem Pedaltritt nur klack, klack, klack. Der Umwerfer schabte am großen Kettenblatt. Ich wollte es nicht wahrhaben und hoffte, dass das Geräusch von alleine verschwindet, und fuhr noch ein Stück hinterm Feld her, dann machte es Peng und der Vorderreifen war Platt. Vielleicht hat er mich vor weiteren Beschädigungen am Umwerfer gerettet, aber das Rennen war wieder nach nur 2 1/2 Runden vorbei.
Simon fuhr in seinem Wetter, ein sehr beherztes Rennen weiter, und wurde starker 19ter von fast 50 Startern.
Mein Problem nach dem Rennen allerdings, das ich nicht zu meinen Sachen in Simons Auto konnte, und im Kurzen Trikot, immer noch am ganzen Leib zitterte. Zum Glück waren die Dänen so Gastfreundlich, dass sie mich mit Decken eingewickelt in ein Auto mit Sitzheizung verfrachteten, und mich mit Tee und Kuchen eindeckten. Wirklich sehr freundlich, und nicht aus Pflichtgefühl agierend, sondern mit Herz und Großzügigkeit diese Dänen.
1 1/2h später als Simon in Ziel kam, war dann auch nicht mehr ganz so kalt, ich hatte nur noch das Problem, dass ich mit dem Rad von Simon nach Hause musste, und die Schaltung und der Mantel kaputt waren. Die Schaltung konnte kurzerhand ein dänischer Teammechaniker vor Ort reparieren, wieder sehr nett, mit dem Mantel hatten Simon und ich aber größere Schwierigkeiten. Zwei hartnäckige Mäntel und drei Schläuche später, fuhr ich dann in der Dämmerung ohne Licht Nachhause, und ab Neumünster war es stock finster. Also musste ich, die letzten 35km, bei jedem Auto was von hinten kam, anhalten, sehr aufwendig, aber irgendwann kam ich dann doch Heil zu Hause an.
Ein Tag an dem vieles Schiefging, der aber trotzdem ein cooles Abenteuer war, wenn man die einzelnen Momente genossen hat, und nicht auf das achtet, was vom Plan abgewichen hat.
Letzten Sonntag hatte ich vergessen zu melden, und wusste, dass ich ordentlich Nachmeldegebühr zahlen musste, deswegen meldete ich erst spät am Samstag Abend, vor dem Rennen, weil mir zwei Wetter Portale gemeldet hatten: Koldingen KEIN Regen, das war die Bedingung für mich. Die letzten Rennen möchte ich unbedingt nochmal nutzen, gerade die Dänemark Rennen, mit den langen Kursen und vielen Bergen, wo anders als in Deutschland, nicht so viel die Sprint und Kurven Fähigkeiten gefragt sind, sondern mehr das pure treten.
Auch das Klima unter den Fahrern ist mir angenehmer, alles sehr respektvoll, natürlich ohne den Sportlichen Ehrgeiz außer Acht zu lassen. Meine Theorie ist, dass es durch diese kurzen, kurvigen Kursen, wo viel Mut und Aggressivität gefragt ist, diese Unfreundlichkeiten entstanden sind, ähnlich wie es bei den Bonobos und Schimpansen zu einer Wesensveränderung gekommen ist, nachdem der Kongo die Lebensräume geteilt hat, und verschiedene Lebensbedingungen, den friedfertigen Charakter der Bonobos und die Aggressivität der Schimpansen gefördert hat.
Nach gefühlt recht langer Anreise mit Bahn zu Simon und mit Simon nach Koldingen, sah der Himmel schon recht grau aus, und nicht, wie die über 30 Sonnenminuten, pro Stunde, die mir meine App ansagten.
Rennen ging also los (mit Simon in der B Klasse), meine Beine fühlten sich stark an. Plötzlich begann es sich entgegen der Prognose stark abzukühlen und es viel Starkregen! Alle wurden klitsch nass, und es hörte nicht auf, es wurde nicht mal weniger. Es hatte auch scheinbar niemand mit dem Regen gerechtnet, denn ich sah lauter Kurzarm Trikots aber keine Regenjacke.
Der Kurs war übrigens ziemlich Cool, wellig mit möglichen Windkantenpassagen, ohne ekelhafte Kurven und einem recht knackigen Schlussanstieg, der leicht abflacht, und so ziemlich am Höchsten Punkt im Ziel mündet. In Kombination mit dem Regen, also ein echtes Männerrennen.
Leider mag ich diese Kälte und Nässe ja nicht, ich bin ein Hitzefahrer. Es vergingen zwei Runden im Feld, und ich war steif, und zitterte am ganzen Körper. Ohne meine DI2 Schaltung, hätte ich zu kalte Hände zum Schalten gehabet. Nur am Berg, konnte ich mich etwas aufwärmen, weil er von Bäumen gut bedeckt war, die Watt hoch-, und die Geschwindigkeit runterging. Zur Sicherheit fuhr ich die meiste Zeit hinten, denn ich sah mich wegen meiner Körpersteifheit, als Gefahr dicht im Feld zu fahren.
Simon ist da ganz anders, für ihn hätte es noch mehr Regnen können, und noch kälter sein, erst dann bekommt er seinen Kreislauf in Schwung.
Nach 2 1/2 Runden und mittlerweile am ganzen Körper zitternd, hielt mich nur noch der Gedanke im Rennen, dass es bald aufhört, und der Fahrtwind einen bestimmt schnell abtrocknen würde. Und tatsächlich hörte es von oben auf, und es spritzte nur noch von untern hoch.
Leider kommt es dann immer wie es kommen muss, Defekt kommt selten alleine, und nachdem ich in Eutin nach einer Ewigkeit wieder einen Platten hatte, löste sich diesmal, wie ich später herausstellte, aus heiterem Himmel eine Schraube des des Umwerfers, und es machte nach jedem Pedaltritt nur klack, klack, klack. Der Umwerfer schabte am großen Kettenblatt. Ich wollte es nicht wahrhaben und hoffte, dass das Geräusch von alleine verschwindet, und fuhr noch ein Stück hinterm Feld her, dann machte es Peng und der Vorderreifen war Platt. Vielleicht hat er mich vor weiteren Beschädigungen am Umwerfer gerettet, aber das Rennen war wieder nach nur 2 1/2 Runden vorbei.
Simon fuhr in seinem Wetter, ein sehr beherztes Rennen weiter, und wurde starker 19ter von fast 50 Startern.
Mein Problem nach dem Rennen allerdings, das ich nicht zu meinen Sachen in Simons Auto konnte, und im Kurzen Trikot, immer noch am ganzen Leib zitterte. Zum Glück waren die Dänen so Gastfreundlich, dass sie mich mit Decken eingewickelt in ein Auto mit Sitzheizung verfrachteten, und mich mit Tee und Kuchen eindeckten. Wirklich sehr freundlich, und nicht aus Pflichtgefühl agierend, sondern mit Herz und Großzügigkeit diese Dänen.
1 1/2h später als Simon in Ziel kam, war dann auch nicht mehr ganz so kalt, ich hatte nur noch das Problem, dass ich mit dem Rad von Simon nach Hause musste, und die Schaltung und der Mantel kaputt waren. Die Schaltung konnte kurzerhand ein dänischer Teammechaniker vor Ort reparieren, wieder sehr nett, mit dem Mantel hatten Simon und ich aber größere Schwierigkeiten. Zwei hartnäckige Mäntel und drei Schläuche später, fuhr ich dann in der Dämmerung ohne Licht Nachhause, und ab Neumünster war es stock finster. Also musste ich, die letzten 35km, bei jedem Auto was von hinten kam, anhalten, sehr aufwendig, aber irgendwann kam ich dann doch Heil zu Hause an.
Ein Tag an dem vieles Schiefging, der aber trotzdem ein cooles Abenteuer war, wenn man die einzelnen Momente genossen hat, und nicht auf das achtet, was vom Plan abgewichen hat.