Holstebro

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Simon
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Holstebro

Beitrag von Simon » 9. Sep 2019, 10:10

Am Samstag fuhr ich mein erstes Zeitfahren in Dänemark.
Das klappte ganz gut. Den eine Minute vor mir gestarten Fahrer überholt und ein elfter Platz in der B-Klasse.
Damit habe ich alles, was in meiner spätsaisonalen Form noch mobilisierbar war, herausgeholt.
Der Wahnsinn tut sich allerdings auf, sofern man die Ergebnisse der Top-Fahrer anschaut. Mit 8 Watt mehr fährt der Gewinner der B-Klasse 2:06 Minuten schneller. In Anbetracht de Siegers der A-Klasse schlackern einem die Ohren; 410 Watt im Durchschnitt.
Da habe ich noch einiges an Aero- und Power- Hausaufgaben zu machen.

Am Sonntag folgte dann das Straßenrennen.
Der Kurs ist relativ flach, jedoch wellig und sehr windanfällig. Obwohl es kaum windig war, wurde das zum Verhängnis vieler. Gleich in der ersten Runde setzten die Attacken Maßstäbe. Hier ging es ums nackte Überleben. Es setzte sich bereits eine Spitzengruppe ab. Diese hielt bis zum Schluss. Ich war in der Verfolgertruppe und konnte selbst dort den Attacken nicht standhalten. Zusammen mit vielen anderen musste ich die Gruppe ziehen lassen. Doch ich wollte mich am Ende der zweiten Runde nicht schon geschlagen geben. Birk, der Däne der gemeinsam mit mir aufstieg, flog etwa zeitlgleich mit mir aus der Gruppe und ich sah wie er, 50m vor mir fahrend, aufgab.
Doch ich ging in den Dieselmodus, Kopf runter und Hardgas. Bei der Rücken- und Seitenwindpassage konnte ich richtig viel Boden gutmachen. Ich war zuversichtlich. Fast dran - da kam die Kurve in den Wind. Direkt in eine wellige Passage, hatte ich dem Vorteil des Windschattens der Gruppe nichts mehr entgegenzusetzen. Es war aussichtslos. Was für ein Aufwand für nichts. Nach dieser Passage schloss die Spitze der A-Klasse zu mir auf. Hierin sah ich nun meine letzte Chance. Ich hing mich, mit entsprechendem Abstand, hinter die 12-Mann Truppe. Eine dreiviertel Runde später holte ich somit die Gruppe der B-Klasse wieder ein und fuhr mit dieser bis zum Ziel.
Auf den letzten Kilometern versuchte ich, mit allen Rafinessen, immer wieder eine Fluchtgruppe zu bilden. Ich wusste, für einen Sprint waren meine Beine nunmehr ungeeignet. Doch es hat nicht sollen sein und so wurde ich letzter der Gruppe auf Platz 27.

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