Beitrag
von Hausmanni » 26. Nov 2018, 08:37
Ich war sehr stark ... und doch sooo bescheuert.
Erst einmal gucken, was die Konkurrenz kann. – G. Heiß ist rasch überholt, ihn hake ich als „erledigt“ ab. – Jürß fährt flott, aber da gehe ich prima mit. Bei der ersten Gelegenheit bin ich vorbei und merke : „Der ist zu knacken !“ – Und, wie er mir hinterher sagt, hatte er sich schon mit Platz 2 abgefunden.
Ich fahre auf Heiko L. auf, und bin vorbei. Den kriege ich sonst nie. Das flutscht ja heute !
Die gestrige Strecke mit 3 brutalst-Rampen, die beim Probefahren als unfahrbar galten und die ich dann doch mit einiger Übung regelmäßig gut hochfahren konnte, sind heute umgekehrt zu meistern. Entgegen dem Wettkampfgericht, das „zu gefährlich“ attestierte. Aber der Veranstalter setzte sich durch : „Andersherum“.
Beim Testen merkte ich, daß ich dieses steile Geschlängel arschknapp an Bäumen und Flatterband vorbei, nicht sicher im Griff hatte. Und dann im Rennen passiert es : Gewicht zu weit vorne, zu viel Vorderradbremse, Abflug über den Lenker in die Tiefe. Gewaltiges Knirschen im Genick, Schulter links schmerzt, Brems-Schalt-Hebel verbogen, erst einmal alles richten ... und Jürß ist vorbei.
Nun geht es mit einer frischen Schulterecksgelenksprengung weiter. Dass es eine ist, weiß ich erst nach dem Rennen.
Nochmals überhole ich Jürß, aber der zunehmende Schmerz lähmt, so richtig weg komme ich nicht.
Vor mir ein zu überrundender Kollege. Er ballert in das einzige, eigentlich einfach zu beherrschende Sandstück auf festgefahrener Spur, ich muß in den Tiefsand, und fliege wieder hin. Mit ausgestrecktem Arm auf die frisch verletzte Schulter.
Jürß ist vorbei.
Nun ist der Schmerz so doll, daß ich kaum noch Power habe. Heiß (zum Schluß extrem stark !) passiert mich, nun ist auch der Schleswig-Holstein-Titel weg. Mir ist alles egal. Hauptsache Ende des Martyriums.
Im Ziel kann ich kaum mein Fahrrad abstellen, so schmerzt alles.