Meine ersten Bundesliga Rennen in Düren und Frankfurt

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Tom201513
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Meine ersten Bundesliga Rennen in Düren und Frankfurt

Beitrag von Tom201513 » 3. Mai 2018, 17:46

Hier ein kleiner Bericht, zu meinen ersten Bundesliga Rennen in Düren und Frankfurt am Main.
Nach der Anfahrt am Samstag, ging es am Sonntag in Düren los. Leider war das Wetter kühl und regnerisch. Mein Team, also die Peugeot Young Lions, und ich machten den Fehler, uns im Regen warmzufahren, und so stand ich nass und kühl an der Startlinie ; nicht optimal! Da das Streckenprofil obendrein sehr hügelig war, hatte ich ziemlichen Respekt vor den Abfahrten im großem Feld.
Für mich ging es dann auch maximal schlecht los: Nach nur einem Kilometer, in der neutralen Phase des Rennens, wollte jemand in eine nicht vorhandene Lücke hinein preschen. Dabei verharkte sich sein Sattel mit meinem Lenker und riss mich auf den Asphalt. Mir ist dabei glücklicherweise nichts passiert, allerdings war mein Lenker geknickt, die Schaltung verstellt und das Schlimmste, mein Vorderrad war locker, was ich zu spät gemerkt hatte. Allgemein war das Fahrefeld sehr nervös, jeder wollte an die Spitze des Feldes und so sah ich zwei weitere Stürze in der neutralen Phase!
Mit dem Adrenalien Kick im Blut, konnte ich dann aber wieder aufschließen und den ersten längeren Berg im Hauptfeld mitgehen. In der Abfahrt konnte ich dem Tempo des Feldes aber nicht mehr Folgen, denn mein Vorderrad war zu Instabil für Valentino Rossi mäßige Kurvenlagen im nassen.
Bis zum nächsten Berg fand ich dann aber eine ca. 20 Mann starke Gruppe, mit der ich solange zusammenfuhr, bis der Besenwagen kam.
Es war ein schreckliches Gefühl, welches ich nicht nochmal erleben wollte!
In Düren war ich aber nicht der einzige aus meinem Team der vom Pech verfolgt war. Es gab einen schwerer Sturz, einen Platten und Hannes verlor seine Brille.
Montag, am Ruhetag, machte ich dann mein Fahrrad wieder Fit und fuhr eine kleine Runde.

Für Frankfurt war meine allererste Divise nicht zu stürzen. Bis zum Feldberg, der sich von km 32- 44 erstreckte war das Feld wieder sehr nervös.Ich war die meiste Zeit hinten im Feld, wo es nicht ganz so eng war. Weiter vorne gab es bis zum Feldberg zwei heftige Stürze, denen ich zum Glück ausweichen konnte. Ich hörte nur einen Reifen platzen und das klirrende Geräusch, wenn Carbon bei 50 km/h auf Asphalt aufschlägt. Der Nachteil des hintenfahren war natürlich, dass ich nach jeder Kurve in die Pedale kloppen musste um wieder ins Feld zu kommen. Ich dachte aber lieber so, als Stürzen.
Im Feldberg habe ich mich die ersten 8-10 km sehr gut gefühlt, ich hatte meinen Rythmus und überlegt sogar kurz ob ich eine Attacke setzen sollte habe es dann aber doch gelassen. Kurz vor der Kuppe des Berges kam dann aber doch noch eine Tempoverschärfung. Dummerweise kam es genau in diesem Moment fast zu einem Sturz und ich musste voll in die Eisen und dann wieder voll antreten.Dabei kam ich zu sehr in den anaeroben Bereich und konnte das Tempo von vorne nicht mehr mitgehen.
In kleiner Gruppe fuhr ich anschließend die lange Abfahrt und blieb mit ihr bis zum "Mammolshainer", der mit bis zu 23% sehr steil war, zusammen. Da ich nicht schon wieder vom Besenwagen überholt werden wollte, nahm ich mein Herz in die Hand und Attackierte am Berg. Danach fuhr ich die letzen ca. 30km im Zeitfahrmodus mit dem Messer zwischen den Zähnen.In einer Kurve übertrieb ich es dann auch und fuhr fast einen Zuschauer um. Ich fummelte nach dem leichten Sturz hecktisch meine Kette wieder rein, die rausgesprungen war, setzte mich schnell wieder aufs Rad und schrie meinen Frust über die leichtfertig verschenkten und mühsam herausgearbeitete Zeit heraus. Wie im Rausch konnte ich sogar noch den ein oder anderen Fahrer einkassieren.
Leider kam ich am Ende nicht mehr auf den Grundkurs, da der Sieger schon im Ziel war, es bleibt bei mir aber trotzdem das gute Gefühl der Aufholjagt.
Auf das Rennen in Frankfurt kann ich auf jeden Fall aufbauen und mit etwas mehr Rennerfahrung lande ich hoffentlich beim nächsten Anlauf bei der Main-Spessart Rundfahrt etwas weiter vorne.
Tom Gericke

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