In meiner Heimatstadt Schwerin stand das alljährliche, zum vierten Mal stattfindende Schweriner Jedermann Rennen an.
Für mich war es gleichzeitig die Premiere für das Radteam der Sportorthopädie Hofmann zu starten. Seit August bin ich nun Teil dieses Schweriner Jedermann-Teams und starte bei einigen Rennen dann künftig im Trikot der Hofmänner, bleibe dem Verein aber natürlich treu
Es standen 91 uns sehr gut bekannte Kilometer auf dem Plan + insgesamt 12km neutralisierte Zone. Wir gingen mit 14 Fahrern in diesem Rennen an den Start. Insgesamt waren 228 Finisher unterwegs.
Als Team hatten wir uns taktisch einiges vorgenommen und wollten uns als teilnehmerstärkstes Team nicht verstecken sondern das Rennen gestalten. Auch ich bekam meine Aufgaben und sollte je nach Verlauf Attacken fahren oder für den Fall das wir Jemanden aus unserem Team in einer Ausreißergruppe haben, Angriffe vereiteln. Ich dachte "Na toll, normalerweise kannst du nichtmal das Feld halten und jetzt noch vorne raus. Naja egal, wird schon schief gehen."
Nachdem wir 6km sehr gemächlich zum Start rollten ging das Geballer auch sofort in die Vollen. Am Ende des Tages standen knapp 43Km/h im Schnitt auf dem Tacho. Angriff links, Angriff rechts und wieder von vorne. Nach ca. 4 Kilomtern konnten sich dann zwei unserer Fahrer ein wenig absetzen. Robert Prahl und Daniel Rackwitz gaben richtig Gas.
Nun bestand unsere Aufgabe darin, das Feld zu kontrollieren. Das bedeutete, fährt jemand vorne raus..Einer bis Zwei von uns hinterher. Mega anstrengend...aber durch gute Kommunikation innerhalb des Teams, "Looooos fahr ran da....lohhooooooos", haben wir das wirklich gut hinbekommen und ich konnte mich aktiv daran beteiligen. in der zweiten Hälfte des Rennens bekam ich zunehmend Angst ich würde die Quittung für die Arbeit im Wind bekommen. Ca. bei Kilometer 80 kommen auf dem Kurs nochmal langgezogene Wellen die einem echt die Schuhe ausziehen können. Ich konnte vorne nicht mehr ganz so viel helfen aber behielt den Anschluss nach ganz vorne immer bei. Leider brachten all unsere Mühen nicht den erhofften Erfolg. Man stellte sich im Feld zunehmend auf uns ein und arbeitete gemeinsam gegen uns. Somit holte das Feld die beiden Ausreißer ca. bei Kilometer 87 ein. Wahnsinn was die Beiden da vorne getrieben haben und schade, dass Sie es nicht geschafft haben. Verdient hatten Sie es allemal.
Somit war dann klar, es wird ein Sprintfinale. Das ganze Team mobilisierte nochmal alle Kräfte und positionierte unsere beiden aussichtsreichsten Sprinter ganz vorne im Feld. Danach war das Tagwerk getan...von hinten beobachtete ich dann wie die Arme des richtigen Fahres gen Himmel stiegen....yeah wir haben gewonnen. Was ich nicht wusste, wir stellten nicht nur Platz 1 mit Dennis Kruse sondern auch den 3. Platz mit Brun Keller und Platz 4 mit Felix Dittberner. Das bedeutete im Umkehrschluss Platz 1 in der Teamwertung. Für mich war es dann Platz 44 Gesamt und Platz 21 in der AK.
Aus Sicht des Teams hätte das Ergebnis nicht besser ausfallen können. Auch für mich war es wahnsinnig erfolgreich. Noch nie habe ich ein Rennen in der Spitzengruppe beendet und schon gar nicht habe ich ein Rennen quasi mitgestaltet. Ich werde sicher nicht als der aktivste Fahrer der Geschichte in dieses Rennen eingehen, das war eindeutig Danny Müller, aber was ich geben konnte, das habe ich gegeben...zumindest wusste ich nach dem Zielstrich erstmal nicht so richtig wie ich heisse
Und direkt hinter einem Olympiasieger über den Zielstrich zu fahren ist ja auch gar nicht übel. Ich glaube aber Stefan Nimke hat sich im Sprint einfach rausgehalten Aber lesen tut es sich gut.Ein grandioses Erlebnis und ein tolles Rennen mit einer tollen Organisation. Und so weit ist es gar nicht weg. Vielleicht kommt ja mal jemand mit.
Ergebnisse:
http://www.schweriner-seenrunde.de/Erge ... nnen-2018/
Impressionen: