18. OSTSEEMAN Triathlon Glücksburg
Verfasst: 5. Aug 2019, 23:50
Zwischenzeitlich aufgerückt in die Altersklasse M50 zog es mich einmal mehr an den Ursprungsort meiner persönlichen Triathlon-Langdistanz-Geschichte zurück. Vielleicht das letzte Mal, denn vor vier Wochen haderte ich noch stark mit einer erneuten Teilnahme.
Zum Wettkampf sowie der Atmosphäre:
Am Tag vor dem Wettkampf - beim Check-In sowie auf der Expo - bin ich einigen alten Bekannten begegnet - Menschen, die seit vielen Jahren Teil der Szene sind und die man nur hier trifft. Mit einigen dieser Typen verbrachte ich gemeinsam den Abend sowie die Nacht auf einem Wald-Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Wettkampfgeschehen. Es wurde über alte Zeiten gequatscht und nebenbei neue Menschen kennengelernt; darunter ein dänisches Paar, welches sein Zelt für die Übernachtung mitten im Unterholz des Waldes aufgeschlagen hat. Auch das ist Triathlon.
Das Spektakel ist lange nicht so überlaufen wie beispielsweise auf Malle oder in Hamburg. In Glücksburg ist alles familiärer und persönlicher. Es gibt viele Streckenabschnitte, auf denen die Sportler in sich gekehrt die Zeit mit sich allein verbringen und ihren Sport genießen dürfen. Die vielen Hotspots aus den frühen Jahren bestehen noch heute; sehr oft sind es dieselben Personen. Zum Beispiel die vier „Mädels“ am Strand kurz vor dem Campingplatz am Rande der Laufstrecke, die jeden vorbeilaufenden Athleten (inzwischen gemeinsam mit dem Nachwuchs und der Familie) anfeuern - von Musik begleitet, das Ganze über Stunden. Die vielen Anwohner, die sich mit Campingmobiliar am Streckenrand postiert haben und deinen Namen rufen, nachdem sie diesen anhand der Startnummer ermittelt haben. Gegenläufig auf der Laufstrecke umherziehende Angehörige oder Sportinteressierte. Einzelpersonen, die über Stunden auf Parkbänken verbringen, den Wettkampf verfolgen und dir zuklatschen. Die vielen Bekannten aus der Szene, die dir aufmunternde Worte zurufen. Die Moderations-Hotspots an verschiedenen Standorten; du fährst oder läufst vorbei und hörst wiederholt deinen Namen aus den Lautsprechern ertönen. Die Moderation im Zielbereich auf vielen Abschnitten der Laufstrecke wahrnehmbar. Zu guter Letzt: Der Vater des OSTSEEMAN, Reinhard Husen, lässt es sich nicht nehmen, viele Athleten im Tagesverlauf persönlich anzufeuern oder zu begrüßen.
Einer der besonders ergreifenden Momente des Tages: die letzten fünf Minuten vor dem Start. Emotionale Klänge durch die Lautsprecher, Herzschlag, Nationalhymnen für alle teilnehmenden Nationalitäten, gemeinsames Gedenken an einen kürzlich viel zu jung (bei einem Verkehrsunfall) verstorbenen Flensburger Triathleten. Gefühlt minutenlanges Geklatsche... sehr wertschätzend... Gänsehaut und Emotionen pur - und du kämpfst mit den Tränen. Alles in allem das aus meiner Sicht mit Abstand schönste mir bekannte Ausdauer-Sportveranstaltungsformat.
Schwimmen:
Es war ein Genuss. Ruhige See und klares Wasser mit Grundsicht. Folglich gab es reichlich Seesterne sowie Medusen- und Fischschwärme zu beobachten. Die Wassertemperatur war für den Neo etwas zu warm. Vor einigen Jahren sind in Glücksburg 800 Sportler gleichzeitig in die Ostsee gestürmt und haben das Wasser zum Brodeln gebracht. Dagegen war‘s diesmal Babyschwimmen - insgesamt waren es 300 Starter einschließlich Staffeln. Im Dreier-Armzug (also Links-Rechts-Atmung im Wechsel) habe ich die zwei Runden relativ entspannt absolviert und bin nach 1:15 h dem Nass entstiegen.
Radstrecke:
In Erwartung eines anspruchsvollen Marathons bin ich die sechs Runden ohne all zu viel Pedaldruck gefahren. Die Streckenführung wurde übrigens nach diversen Modifikationen wieder auf die Ursprüngliche zurückverlegt - wellig, rund 1200 Gesamt-Höhenmeter, aber flüssig und schnell zu fahren. Wer wollte, konnte es bei geringer Windstärke richtig krachen lassen.
Laufen:
Ich bin ohne Geh-Abschnitte durchgelaufen, dies jedoch - mangels Langstrecken-Lauftraining und im Schnitt rund 18 bis 20 Wochen-Laufkilometern - sehr langsam. Hinzu kommt der anspruchsvolle Kurs mit ebenfalls ordentlich Höhenmetern. Das kostet Zeit. Unterm Strich habe ich jedoch nicht gelitten und das Ding sicher zu Ende gebracht.
Das war meine elfte Ostseeman-Teilnahme und die insgesamt 16. gefinishte Langdistanz. Mit Ergebnissen von deutlich unter 10 Stunden bis knapp über 12 Stunden (wie heute) verfüge ich über eine große Bandbreite an Langdistanz-Erfahrung. Keines dieser Erlebnisse möchte ich missen. Stolz ist man am Ende immer auf sich und das Geleistete.
Teilnehmer:
Schon sehr bedenklich. Der Ironman Hamburg eine Woche vorher kostet dem OSTSEEMAN ganz klar Teilnehmer. Im kommenden Jahr wird’s wohl wieder etwas attraktiver für alle Beteiligten. Hamburgs Gewässer haben bekanntlich Ende Juli ein Algenproblem; deshalb wird diese Langdistanz künftig in den Juni vorverlegt
Weitere Athleticos auf der Langdistanz: Keine; das war mal anders; es gab Jahre, in denen wir Vereinsmeisterschaften hätten austragen können. Vielleicht animiert dieser Artikel ja zum Nachmachen.
Mitteldistanz: einzelne Athleticos am Start, darunter Wiederholungstäter, die auch schon die volle Distanz erfolgreich gemeistert haben.
Einige bekannte Namen in unterschiedlichen Staffeln, darunter die Platzierungen 1 und 2.
Zum Wettkampf sowie der Atmosphäre:
Am Tag vor dem Wettkampf - beim Check-In sowie auf der Expo - bin ich einigen alten Bekannten begegnet - Menschen, die seit vielen Jahren Teil der Szene sind und die man nur hier trifft. Mit einigen dieser Typen verbrachte ich gemeinsam den Abend sowie die Nacht auf einem Wald-Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Wettkampfgeschehen. Es wurde über alte Zeiten gequatscht und nebenbei neue Menschen kennengelernt; darunter ein dänisches Paar, welches sein Zelt für die Übernachtung mitten im Unterholz des Waldes aufgeschlagen hat. Auch das ist Triathlon.
Das Spektakel ist lange nicht so überlaufen wie beispielsweise auf Malle oder in Hamburg. In Glücksburg ist alles familiärer und persönlicher. Es gibt viele Streckenabschnitte, auf denen die Sportler in sich gekehrt die Zeit mit sich allein verbringen und ihren Sport genießen dürfen. Die vielen Hotspots aus den frühen Jahren bestehen noch heute; sehr oft sind es dieselben Personen. Zum Beispiel die vier „Mädels“ am Strand kurz vor dem Campingplatz am Rande der Laufstrecke, die jeden vorbeilaufenden Athleten (inzwischen gemeinsam mit dem Nachwuchs und der Familie) anfeuern - von Musik begleitet, das Ganze über Stunden. Die vielen Anwohner, die sich mit Campingmobiliar am Streckenrand postiert haben und deinen Namen rufen, nachdem sie diesen anhand der Startnummer ermittelt haben. Gegenläufig auf der Laufstrecke umherziehende Angehörige oder Sportinteressierte. Einzelpersonen, die über Stunden auf Parkbänken verbringen, den Wettkampf verfolgen und dir zuklatschen. Die vielen Bekannten aus der Szene, die dir aufmunternde Worte zurufen. Die Moderations-Hotspots an verschiedenen Standorten; du fährst oder läufst vorbei und hörst wiederholt deinen Namen aus den Lautsprechern ertönen. Die Moderation im Zielbereich auf vielen Abschnitten der Laufstrecke wahrnehmbar. Zu guter Letzt: Der Vater des OSTSEEMAN, Reinhard Husen, lässt es sich nicht nehmen, viele Athleten im Tagesverlauf persönlich anzufeuern oder zu begrüßen.
Einer der besonders ergreifenden Momente des Tages: die letzten fünf Minuten vor dem Start. Emotionale Klänge durch die Lautsprecher, Herzschlag, Nationalhymnen für alle teilnehmenden Nationalitäten, gemeinsames Gedenken an einen kürzlich viel zu jung (bei einem Verkehrsunfall) verstorbenen Flensburger Triathleten. Gefühlt minutenlanges Geklatsche... sehr wertschätzend... Gänsehaut und Emotionen pur - und du kämpfst mit den Tränen. Alles in allem das aus meiner Sicht mit Abstand schönste mir bekannte Ausdauer-Sportveranstaltungsformat.
Schwimmen:
Es war ein Genuss. Ruhige See und klares Wasser mit Grundsicht. Folglich gab es reichlich Seesterne sowie Medusen- und Fischschwärme zu beobachten. Die Wassertemperatur war für den Neo etwas zu warm. Vor einigen Jahren sind in Glücksburg 800 Sportler gleichzeitig in die Ostsee gestürmt und haben das Wasser zum Brodeln gebracht. Dagegen war‘s diesmal Babyschwimmen - insgesamt waren es 300 Starter einschließlich Staffeln. Im Dreier-Armzug (also Links-Rechts-Atmung im Wechsel) habe ich die zwei Runden relativ entspannt absolviert und bin nach 1:15 h dem Nass entstiegen.
Radstrecke:
In Erwartung eines anspruchsvollen Marathons bin ich die sechs Runden ohne all zu viel Pedaldruck gefahren. Die Streckenführung wurde übrigens nach diversen Modifikationen wieder auf die Ursprüngliche zurückverlegt - wellig, rund 1200 Gesamt-Höhenmeter, aber flüssig und schnell zu fahren. Wer wollte, konnte es bei geringer Windstärke richtig krachen lassen.
Laufen:
Ich bin ohne Geh-Abschnitte durchgelaufen, dies jedoch - mangels Langstrecken-Lauftraining und im Schnitt rund 18 bis 20 Wochen-Laufkilometern - sehr langsam. Hinzu kommt der anspruchsvolle Kurs mit ebenfalls ordentlich Höhenmetern. Das kostet Zeit. Unterm Strich habe ich jedoch nicht gelitten und das Ding sicher zu Ende gebracht.
Das war meine elfte Ostseeman-Teilnahme und die insgesamt 16. gefinishte Langdistanz. Mit Ergebnissen von deutlich unter 10 Stunden bis knapp über 12 Stunden (wie heute) verfüge ich über eine große Bandbreite an Langdistanz-Erfahrung. Keines dieser Erlebnisse möchte ich missen. Stolz ist man am Ende immer auf sich und das Geleistete.
Teilnehmer:
Schon sehr bedenklich. Der Ironman Hamburg eine Woche vorher kostet dem OSTSEEMAN ganz klar Teilnehmer. Im kommenden Jahr wird’s wohl wieder etwas attraktiver für alle Beteiligten. Hamburgs Gewässer haben bekanntlich Ende Juli ein Algenproblem; deshalb wird diese Langdistanz künftig in den Juni vorverlegt
Weitere Athleticos auf der Langdistanz: Keine; das war mal anders; es gab Jahre, in denen wir Vereinsmeisterschaften hätten austragen können. Vielleicht animiert dieser Artikel ja zum Nachmachen.
Mitteldistanz: einzelne Athleticos am Start, darunter Wiederholungstäter, die auch schon die volle Distanz erfolgreich gemeistert haben.
Einige bekannte Namen in unterschiedlichen Staffeln, darunter die Platzierungen 1 und 2.